Bewegung ist das körperliche Ventil,
durch das der Körper wieder ins Gleichgewicht finden kann.
John J. Ratey
Praktische Pädagogik bietet für jedes Lebensalter – richtig angewendet – eine hervorragende Unterstützung im Alltag, die man nicht mehr missen möchte, hat man sie einmal erfahren. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Pädagogik mit stark praktischer Ausrichtung. Sie setzt neueste Erkenntnisse verschiedenster Wissen-schaftsbereiche, insbesondere jedoch der Neurobiologie in pädagogisch angemessenes bzw. erwünschtes Handeln um. In meiner praktischen Arbeit werden hierzu auf der Basis moderner Kommunikationstechniken Modelle aus den Bereichen Evolutionslehre und Philosophie, Psychologie und Pädagogik, Lernforschung und Kunst verwendet.
Aus meiner Sicht grundlegend ist die seit den 1990er Jahren von Ludwig Koneberg entwickelte Evolutionspädagogik ® – ein Ansatz, der es ermöglicht, Verhalten funda-mental zu begreifen und Entwicklung gezielt zu aktivieren. Die sieben Evolutionsstufen entsprechen den Entwicklungsstufen des menschlichen Gehirns. Für jede Stufe gibt es spezielle Energie-, Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen. Damit ist es möglich, Entwicklungslücken zu schließen, nachzuholen oder zu integrieren. Beeindruckend ist die Umsetzung dieses komplexen Bewegungskonzepts in ein einfaches, aber wirkungs-volles Gleichgewichtstraining für jedes Lebensalter, jedes Lebensalter. Sehr viele stressbedingte Blockaden lassen sich dauerhaft auflösen.
Hochsensible Menschen profitieren in besonderer Weise von der Evolutionspädago-
gik ®. Sie ermöglicht nachhaltige Lernerfahrungen für einen achtsamen Umgang mit der eigenen Sensibilität und erleichtert das Leben enorm. Besondere Beachtung finden Schwellenerfahrungen: der Eintritt in den Kindergarten, später in die Schule, der Beginn einer Ausbildung bzw. eines Studiums, der Einstieg ins Berufsleben sowie die Weiterentwicklung der privaten Lebenssituation und schließlich der Übergang ins Rentnerdasein. All dies sind Herausforderungen im Leben eines Menschen, die mit einer Unterstützung durch das gehirngerechte Bewegungskonzept von L. Koneberg gut bewältigt werden können.
Dr. H. Blomberg verbindet seit den 2000er Jahren Kinesiologie und rhythmische Bewe-gungen zum Rhytmic Movement Training (RMT) ®, das primär der Reflexintegration dient. Gezielte Gehirnaktivierung nach diesem sehr effizienten Bewegungsprogramm fördert die gesunde kindliche Entwicklung von Anfang an. In späteren Altersstufen, ja selbst im Erwachsenenalter hilft es, Fehlentwicklungen zu beheben, so zum Beispiel Koordinationsprobleme und emotionale Unausgeglichenheit, ADHS, Autismus, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten und sonstige Lernstörungen. Nicht weniger beeindruk-kend ist, dass neurologische Erkrankungen wie Parkinson – tägliches Training voraus-gesetzt – einen milderen Verlauf nehmen.
Überaus hilfreich ist auch der kinesiologisch beratende Ansatz von von A. Frauenkron-Hoffmann, das so genannte Biologische Dekodieren ®. Er erspürt hinter Funktions-störungen des Körpers präzise Gesetzmäßigkeiten. Entscheidend ist hierbei die Erkenntnis, dass Zeugung, Schwangerschaft und Geburt als erste Lebenserfahrungen weitreichende Konsequenzen haben. Dies gilt für Probleme aller Art, in besonderer Weise jedoch für Schul- und Lernprobleme, die bis ins Erwachsenenalter hineinreichen können. Innerer Leistungsdruck und Prüfungsangst haben sehr oft ihren Ursprung in der ersten Lebensphase. Psychosomatische Begleiterscheinungen sind zum Beispiel Kopf- oder Bauchschmerzen ohne medizinischen Befund. Werden sie biologisch dekodiert, verlieren sie ihre biologische Funktion und verschwinden.
Und das ist der Gewinn: Mithilfe der genannten Ansätze, je nach Einzelfall kombiniert mit systemischer Arbeit, Achtsamkeitsübungen, Klopftechniken oder Lernstrategien bzw. -techniken, lassen sich belastende "Automatikprogramme" abschalten; dem Gehirn wird geholfen, eine bessere Lösung zu finden. Dadurch können individuelle Ressourcen eines Menschen entdeckt und zur Entfaltung gebracht werden: Lernschwächen werden überwunden, Resilienz praktisch erfahren, die persönliche Lebenskompetenz gestärkt.
|
|
|